Max-Beckmann-Schülerinnen und -Schüler der Klassen 12a und 12d produzieren Nachrichten im
Offenen Kanal Offenbach/Frankfurt
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Tag der Offenen Tür 2012

Pressemitteilung

Frankfurt: Wie siehst du Deine Stadt?

Schülerinnen und Schüler der Max-Beckmann-Schule erforschen
die Stadt und ihre Licht- und Schattenseiten

Am Tag der Offenen Tür an der Max-Beckmann-Schule präsentieren Schülerinnen und Schüler ihre Unterrichtsprojekte. Dieses Jahr haben die Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Politik und Wirtschaft der Klasse 11 verschiedene Frankfurter Stadtteile erforscht.

„Es gibt so viele Orte in Frankfurt, die verborgen, unter der Oberfläche existieren. Die Schülerinnen und Schüler wollten diese an die Oberfläche holen, sichtbar machen.“, erklärt Frau Kneller, die Kursleiterin. „Es ging auch darum, bekannte Orte mit ihren Widersprüchlichkeiten darzustellen.“

„Man läuft durch die Stadt, geht z.B. auf der Zeil einkaufen und weiß gar nicht, dass nebenan ein Gefängnis ist,“ sagt Fatima, die das „Klapperfeld“-Gefängnis zum Thema hatte und auch ihre Freundin Mariam zeigt sich beeindruckt: „Wir haben dort sogar arabische Tagebucheintragungen, die in eine Zellentür eingeritzt sind, gefunden. Ich konnte sie direkt übersetzen, denn ich spreche auch Arabisch.“

Danny, Saim und Barkin haben Bockenheim unter die Lupe genommen und festgestellt, dass alles, was in Bockenheim passiert, für ganz Frankfurt steht: „Als Jugendliche sehen wir Bockenheim als Stadtteil, in dem man seine Freunde trifft. Aber die Mieten erhöhen sich, die Uni wurde verkauft, die ärmeren Bewohner werden verdrängt. Das wird später auch uns betreffen.“

Die alternativen Stadtrundgänge haben die Jugendlichen nachdenklich gemacht und sie mit der Frage konfrontiert, wie sie selbst leben wollen.

„Kriminalistik und Mikroskopie“, „Algen … Alleskönner“ und „Kochen wie im Alten Rom“ sind weitere Projekte, deren Ergebnisse am Tag der Offenen Tür, am Freitag, 16. November von 15.00 bis 19.00 Uhr in der Max-Beckmann-Schule ausgestellt wurden.

Über die Max-Beckmann-Schule

Am Freitag, den 16. November 2012, fand in der Max-Beckmann-Schule für alle interessierten Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen Frankfurter Schulen und ihre Eltern von 15.00 bis 19.00 Uhr der Tag der Offenen Tür statt.  Das Angebot der Max-Beckmann-Schule als Oberstufengymnasium der Stadt Frankfurt richtet sich vor allem an Absolventen der Frankfurter Gesamtschulen und Realschulen. Zurzeit besuchen ca. 600 Schülerinnen und Schüler die Schule.
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Gefühle und Werte aus zwei Kulturen
Israelische und deutsche Jugendliche im filmischen Dialog

„Wir haben ähnliche Hobbys, tragen die gleiche Kleidung und mögen dieselbe Musik – eigentlich sind wir genau gleich!“ Zu diesem Schluss kommt nicht nur Saim, Schüler der Max-Beckmann-Schule und einer der Teilnehmer des deutsch-israelischen Modellprojektes „Gefühle und Werte aus zwei Kulturen: israelische und deutsche Jugendliche im filmischen Dialog“. Auch die israelischen Jugendlichen können mehr Gemeinsames als Trennendes zwischen sich und ihren deutschen MitstreiterInnen entdecken. So ist es dann auch nicht verwunderlich, dass die SchülerInnen gern noch mehr Zeit gemeinsam in Frankfurt verbracht hätten, denn offensichtlich sind neben einer Woche produktiver Arbeit auch neue Freundschaften entstanden. 

Zuvor, in der zweiten Aprilwoche, hatten je zwölf Jugendliche aus einem von der Kinder-und Jugend-Aliyah betriebenen Jugenddorf in Israel und zwölf Jugendliche aus der Frankfurter Max-Beckmann-Schule gemeinsam Kurzfilme gedreht. Unter der fachkundigen Anleitung des in Berlin lebenden australischen Regisseurs Jack Rath setzten sich je sechs Jugendliche in gemischten Gruppen aus beiden Ländern filmisch mit ihrer Sicht auf die Welt, mit ihren Hoffnungen, Wünschen und Träumen, aber auch Ängsten und Problemen auseinander.

Am Sonntag (14. April 2013) wurden die Ergebnisse nun in Form eines vierteiligen Episodenfilms im Deutschen Filmmuseum Frankfurt der Öffentlichkeit präsentiert. Neben der Presse waren viele interessierte Eltern, LehrerInnen und MitschülerInnen gekommen.

Dass die Arbeit am Projekt – trotz der beeindruckenden Ergebnisse und der offensichtlichen gegenseitigen Wertschätzung der Jugendlichen – nicht nur „rosig“ verlief, liegt auf der Hand. „Wir haben jeden Tag bis abends gedreht und geschnitten, geplante Freizeitaktivitäten mussten wir ausfallen lassen, damit unsere Filme rechtzeitig fertig wurden“, erklärt Tino, „meine Familie habe ich in dieser Woche kaum gesehen.“ Und Christopher, der nach einer Woche intensivem Englisch-Sprechens sich kaum mehr an deutsches Vokabular gewöhnen will, erinnert sich, dass es ihm anfangs gar nicht so leicht fiel, in der Fremdsprache die richtigen Worte zu finden.

Für Julia, der im Laufe der Woche von ihrer Arbeitsgruppe anerkennend die Rolle der „Regisseurin“ zugesprochen wurde, war die Teilnahme am Projekt auch ein „Fenster zur Realität“: „Ich weiß jetzt, dass ich im Bereich Film eher nicht arbeiten möchte – die Arbeit macht mir zwar große Freude, allerdings ist sie phasenweise so intensiv, dass ein Leben neben der Arbeit quasi verunmöglicht wird, und dann gibt es Phasen, in denen gar nichts läuft.“

Lotte wiederum hat besonders der Einblick in eine ihr bisher wenig bekannte Kultur beeindruckt: „Mich hat der Anblick des Inneren der Westend-Synagoge überwältigt“, sagt sie und vom Besuch des jüdischen Abendgottesdienstes zur Eröffnung des Sabbats war sie begeistert: „Es herrschte eine so offenen, ungezwungene Atmosphäre, ganz anders als ich das von Gottesdiensten der christlichen Kirchen kenne“, so die Schülerin.

Für die betreuenden Lehrerinnen Miriam Kneller und Anneke Thaler waren die Vorbereitung und Begleitung des Projektes ebenfalls Neuland. Deshalb habe vieles auch eher „Versuchsstatus“ gehabt, so die Lehrerinnen, wie etwa die Vorbereitung der Schülerinnen auf die Filmwoche. Zwischen Weihnachten und Ostern hatten Thaler und Kneller eine „Israel-AG“ angeboten, in der sich die ProjektteilnehmerInnen – zusätzlich zum regulären Unterricht – zwei Stunden pro Woche Wissenswertes über den Staat Israel, Geschichte und politische Situation aneigneten, Orte jüdischen Lebens in Frankfurt besuchten und ihr filmisches Grundlagenwissen vertieften. „In die Hände spielte uns, dass das Thema ‚Identitätsfindung und -Entwicklung’ in der Einführungsphase der Oberstufe Halbjahresthema ist“, so Thaler. „Insofern waren die SchülerInnen in diesem Punkt ExpertInnen.“

Wie es nun weiter gehen soll, dazu haben die SchülerInnen jedenfalls unmissverständliche Vorstellungen: „Wie möchten als Gruppe bald nach Israel reisen, um unsere israelischen FreundInnen wieder zu sehen und ihr Land kennenzulernen“, sagt Jasir. Ob ein zeitnaher Gegenbesuch tatsächlich möglich ist, hängt nicht nur von organisatorischen Fragen, sondern vor allem von der Finanzierung der angedachten Bildungsreise ab. „Grundsätzlich ist die Max-Beckmann-Schule an einem langfristigen Austausch mit einer israelischen PartnerInnen-Schule sehr interessiert“, sagt Schulleiter Harald Stripp, der sich von den Präsentationsfilmen der Jugendlichen begeistert zeigte. Das erfolgreiche Projekt und die überzeugenden Ergebnisse könnten jedenfalls ein gelungener Einstieg für einen derartigen SchülerInnenaustausch mit Israel sein, so der Schulleiter. Insofern verspricht das Projekt, in eine zweite Runde zu gehen: Auf Wiedersehen in Israel!
Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach der Abschlusspräsentation der Schülerarbeiten im Filmmuseum Frankfurt am Main am 14. April 2013:

Kinder- und Jugend-Aliyah
  • Serebranikov, Ester; Dekel, Roi; Levy Leguen; Benjamin  Isaak; Shlapnik, Anat; Savinkov, Daniel; Lilian, Shaked; Tarkin, Abai; Pesikov, Natali; Shneider, Yulia; Sobolevskyi, Alexandra; Frid, Berta; Markitanov, Anastasia; Betreuer: Itamar Hadari, David Cohen Levi, Regisseur: Jack Rath

Max-Beckmann-Schule

  • Ammermann, Tino; Arnold, Daphne; Contzen, Eva; Eggenweiler, Lotte; El Radi, Jasir; Gebreyesus, Saim; Harmening, Julia; Khan, Rohan; Lorke, Melina; Möller, Christopher; Rohr, Lorena; Ruth, Felix; Schaffrina, Iris; Trautmann, Esther; betreuende Lehrerinnen: Miriam Kneller, Anneke Thaler

Claudia Dillmann (Direktorin Deutsches Filminstitut) • Pava Raibstein (Kinder- und Jugend-Aliyah)Harald Stripp (Schulleiter MBS)